Dienstag, 5. April 2011

Immer der Nase nach!

"Hänschen klein ging allein, in die weite Welt hinein. Stock und Hut stehn ihm gut, ist gar wohlgemut..." Fröhlich singend startete ich samstagmorgens zusammen mit meinen überwiegend deutschen Au Pair-Klassenkameradinnen (und zwei des männliches Geschlechts) in den Montreal-Collegekurs vom BMCC, nachdem ich mit den Mädels durch eine Sicherheitskontrolle geschleust und mit einem der vielen Fahrstühle ransant in den 6. Stock des State Office Buildings in Harlem katapultiert wurde. Wiebke, Annka, Maxi, Kirsten und Julia belegten auch den Kurs, Phuongi und Lena stoßen beim abschließenden Wochenendtrip im Mai dazu - jedoch kam ich trotz Wunschangaben mit niemandem zusammen in eine der sechs Klassen. Fing ja schonmal gut an... Da aber der Kurs, in den alle anderen Mädels eingeteilt wurden, eine zu hohe Anzahl an Schülern vorwies, erbarmte sich Annka und tauschte freiwillig in meinen Kurs, in dem sie sowieso noch eine andere Person kannte :) Internationale Kinderlieder singen, einen überaus brutalen Indianerfilm ansehen, über Kanada und die Vereinigten Staaten recherchieren, Präsentationen halten und hören... so setzten sich die 6 Stunden Unterricht inklusive einer Stunde Mittagspause (die ich zusammen mit Leila ein wenig zu sehr bei Applebees ausschöpfte und prompt am ersten Tag eine halbe Stunde zu spät kam :S) an diesem Samstag zusammen. Wirklich entspannt und locker, teilweise auch interessant. So arbeite ich doch gerne meine blöden Credits ab ;) Leider überschnitt sich die Zeit mit dem des Internationalen Pillowfights am Union Square - aber man kann ja nicht alles haben... Abends traf ich mich noch mit Phuongi zum Sushi und Eis essen, eine super Abrundung des Tages. Sonntag ging es um die selbe Zeit mit dem Zug Richtung Harlem und die gleiche Prozedur erwartete uns: zum Gebäude hetzen, ausweisen, durch die "Sicherheits"kontrolle gehen und mit den Fahrstühlen ab in den 6. Stock (von wo man einen wirklich tollen Ausblick auf die Skyline hat :P) fahren. Wir besprachen unsere Hausaufgaben, arbeiteten in Gruppen und testeten unser Wissen über Kanada ("By the end of 1996, how many Canadians could use their cell phone to walk and talk at the same time?"). Während dieser Arbeitsphase verspürte ich das dringende Bedürfnis die Räumlichkeiten der Toilette aufzusuchen. Ein fataler Fehler, wie sich kurze Zeit später heraussstellte. Ich stand auf, um den Raum zu verlassen, hatte allerdings meine Probleme damit die Tür zu öffnen. Anstatt einfach nur zu drücken, drehte ich wild an dem Knauf herum - das Blut schoss mir schon in den Kopf und die Ersten fingen an zu grinsen, einige sogar leise an zu lachen. Als ich dann doch endlich mal den Dreh bzw. den Druck heraus hatte, war ich einfach nur froh aus dieser peinlichen Situation aus dem Raum flüchten zu können. Schnurstraks schlug ich die Richtung zu den sanitären Anlagen ein - ohne die mitten im Weg stehende Pinnwand rechtzeitig zu realisieren. RUMS! Mit Schmerzen im Gesicht und Pinnwand in der Hand stand ich nun auf dem Flur neben einem anderen (geöffneten) Klassenraum. Noch ne Prise erniedrigerend, bitte? Danke! Die Pinnwand schnell an ihren alten Platz gerückt verschwand ich endlich in meinem Zielraum, blieb allerdings vorm Spiegel kleben. Meine Nase wurde an einer Stelle von Sekunde zu Sekunde dicker, die Farbe Rot verteilte sich ungleichmäßig über meinen Nasenrücken und der Schmerz hielt weiter an, wurde sogar schlimmer. Nach dem ersten überwundenen Schock traute ich mich zurück in den Klassenraum, wo ich Annka halb lachend, halb weinend auf den neusten Stand der Dinge bzw. (angeknacksten) Nase brachte. Es setze ein taubes Gefühl in meiner Nasenspitze ein und der Schmerz in der Nase breitete sich zu starken Kopfschmerzen aus. Gut, dass die Hälfte des Schultages noch vor mir lag... -.- Eine Nivea-Dose zwecks Kühlung später trafen wir in der Mittagspause auf die anderen und Wiebke erlöste mich mit Schmerztabletten von meiner unangenehmen komplexen subjektiven Sinneswahrnehmung. Anschließend ging es zum Met (Metropolitan Museum of Art) - Upper East Side am Central Park - um einer Aufgabenstellung der Lehrer unseres Kurses nachkommen zu können. Wir teilten uns und die vorgeschriebenen Kunstwerke in zwei Gruppen auf und zusammen mit Kirsten suchte ich mir meinen Weg durch das riiiiiesige Museum - stets auf der Suche nach Erinnerungen an und Bezügen zu Montreal. Pünktlich vor Abgabefrist trafen wir uns wieder in der Eingangshalle, tauschten die Ergebnisse aus und genossen die Sonne draußen auf den Treppenstufen des Museums. Und da war der Tag auch schon wieder um, zumindest in schulischer Hinsicht. Wirklich akzeptabel, diese rennende Zeit :) Den Abend ließ ich dann mit einem leckeren, von meiner Gastfamilie gekochten Dinner und einer brandneuen Episode von Desperate Housewives ausklingen.
Der Start in die Woche war heute Morgen zwar noch etwas lahm, kam jedoch gut gegen Ende des Tages in die Gänge. Die Zeit verflog durch die immer auf Trab zu haltenen Kinder und der Abend wurde durch vier New York Yankee-Tickets (Baseball) für das Spiel am Mittwochabend gegen die Minnesota Twins, die meine Gastmutter gewann und mir überließ, versüßt :)
Meine Nase tut übrigens immer noch weh und die Taubheit in der Nasenspitze ist noch nicht ganz verschwunden - allerdings ist die Schwellung und Röte zurückgegangen und hat sich gleichmäßig auf meinem Nasenrücken verteilt ;)

In diesem Sinne: "Go, Yankees, go!"
[und achtet darauf, wohin euch eure Nase führt! ;)]
Bis dahin, take care :*

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