Dienstag, 28. September 2010

"Maaan, wo ist denn die"... huuuup!

Dafuer, dass meine Laune am Samtag Abend ihren Tiefpunkt erreicht hatte, nachdem ich laenger als geplant arbeiten musste und ich meine Abendgestaltung nicht mehr so ausfuehren konnte, wie ich es im Sinn hatte, kletterte sie am Sonntag im Laufe des Tages fast in den Himmel hinauf.
Nachdem ich mich mal wieder laenger im Land der Traeume aufgehalten habe als der Wecker es fuer mich vorgesehen hatte, konnte ich mich zur Mittagszeit doch dazu aufraffen, das kleine, aber dennoch seeeeehr bequeme Bett zu verlassen und mich stuermischen, aber liebevollen Umarmungen auszuliefern. Cole hatte einen sehr guten Tag, er hat gar nicht mehr von mir lassen koennen, hat sogar mit meiner Mama ueber Skype ein paar Worte Deutsch gesprochen (ich habs vorgesagt, er hat es ziemlich suess nachgeplappert :D) und seine "Colie-language" zum besten gegeben (seine Art, "Deutsch" zu reden). Uuuund er hat mir, trotz der Abneigung die er gegenueber kuenstlerischem Schaffen hegt, ein Bild gemalt! Die wirklich muehevoll gestaltete "Karte" klemmte in der Tuer zur Garderobe und wartete (neben Cole) sehnsuechtig auf mich, als ich von meiner ueberaus muskelfordernden, aber lustigen Radtour ("Huegel", die auf- und abgehen wie meine Laune; starbucks; Manor Park/Meer; Wind; rutschende Strumpfhose; unzaehlige auf uns gerichtete Blicke -> "Oh man, sogar DIE tragen einen Helm..." - "...und wir als AuPair haben auch noch 'ne Vorbildfunktion!" - "Aaach, wir sind heute ausser Dienst!"; Ketten, die den Drang haben rauszuspringen...) mit Lena und Kirsten zurueckkehrte. Richtig, richtig lieb von Cole. Das hat sein Verhalten von letzter Woche wieder wett gemacht. :) Doch der Genuss war nur kurz, denn weiter gings im Programm: AUTOFAHREN!!! Endlich! 8 Wochen Amerika, 7 Wochen Gastfamilie... unglaublich, dass ich das noch erleben durfte! Nach einer kurzen Einfuehrung in die Welt des technischen Schnick-schnacks (das Auto hat z.B. sensorische Scheibenwischer und stellt automatisch den Sitz in die an mich angepasste, eingespeicherte Position, wenn ich den Schluessel ins Zuendloch stecke...) ging es dann auch schon los! Erst noch ein bisschen nervoes und verhalten auf den ruhigeren Strassen der Nachbarschaft, wurde ich (mittlerweile mutiger und mit dem Drang zu etwas ueberhoehter Geschwindigkeit -> "I think it's better to watch the speed limit...") relativ schnell anderen Gefaehrten ausgesetzt und von meinem Gastvater in befahrenere Gebiete gelotst. Da ich scheinbar den Strassenverkehr nicht zu sehr gefaehrdet habe (Automatik sei Dank - kein Schalten, kein abgewuergter Motor mitten auf der Kreuzung -> die Aufmerksamkeit kann man voll und ganz seiner Umgebung widmen!), durfte ich auf eigene Faust zu dem am Abend anstehenden AuPair-Meeting fahren und ein leckeres mexikanisches Mahl geniessen. Abschliessende Kroenung des Wochenendes war dann der langersehnte Start der neuen "Desperate Housewives"-Staffel! Momentan boomt es hier nur so von neuen Folgen der altbekannten, geliebten, den Abend verschoenernden, typisch US-amerikanischen (Unterhaltungs)Serien : die eben genannte, Grey's Anatomy, Gossip Girl, Two and a half men, Glee,...
Nach einer mit nicht viel Schlaf gesegneten Nacht (mein Immunsystem konnte den erkaelteten Kindern doch nicht so ganz standhalten), erwartete mich unten das wochenendliche Chaos: Geschirr, dass sich bis unter die Decke stapelt; Spielzeuge, die aus nur allen moeglichen Faechern herausgerissen wurden und nun im ganzen Haus verteilt liegen; Averys Zimmer (ich sag nur: Bombe!) - sie haben es nicht einmal geschafft, die Betten zu machen, alte Waesche wegzuraeumen oder geschweigedenn die Rolllaeden hochzuziehen... Zudem gesellte sich eine voellig verschnupfte, wie immer gestresste und pampig Anweisungen gebende Gastmutter (was sich im Laufe des Tages wider meines Hoffens nicht wirklich aenderte...). Toller Start in die neue Woche... doch der Gedanke, dass ich ab heute wohl nicht mal mehr annaehernd meine vorgeschriebene maximale Anzahl der Arbeitsstunden ueberschreiten werde - DENN der Kindergarten geht ans Eingemachte: Montag, Dienstag und Mittwoch bis 3.00pm Entlastung meiner Nerven! - motivierte mich, der Ordnung und Sauberkeit im Haus wieder Eintritt zu gewaehren. Anschliessend wagte ich mich tapfer zurueck in den amerikanischen Verkehr, der aufgrund der blinden, wagemutigen Teilnehmer ein wenig gewoehungsbeduerftig, mir-Flueche-aus-dem-Mund-entlockend ist und mich dazu veranlasst, die Hupe (etwas verspaetet) zu betaetigen! Kirsten wurde durch ihre Anwesenheit Zeugin meiner Fahr- und Deutschkuenste ("Die Musik wird hier runter und rauf gespielt - aeh - andersherum!") und durfte ebenso wie ich ein grandioses Fruehstueck in einem schon fuer Halloween geschmueckten Diner geniessen. In der Westchester Mall in White Plains liess ich dann (mal wieder) viel zu viel Geld bei Abercrombie&Fitch und Hollister - aber der Kauf dieser Klamotten war wirklich von dringender Notwendigkeit...!
Es kann von Vorteil sein, wenn man von der Wetterlage innerhalb eines riesigen Mall-Gebaeudes (schon fast ne Welt fuer sich) nichts mitbekommt - und zwar dann, wenn sintflutartige Regenfaelle auf die Erde prasseln. Bloed nur, dass man auch irgendwann dieses Gebaeude verlassen muss... nach einem "kurzen" Fussmarsch inklusive Regenschirm war ich von Kopf bis Fuss bis auf die Haut durchnaesst und durfte mich so wieder in die Arbeit stuerzen. Das wars wohl mit dem sommerlichen Wetter - hallo Herbst! Der Rest des (Arbeits)Tages war aber angenehm, ging schnell um (zum Leiden Coles - er klagte ueber zu wenig Zeit zum Spielen) und ich fange jetzt schon an (im Gegensatz zu Cole^^) die langen Tage der Kinderbetreuung durch den Kindergarten zu lieben!
Bis dahin, take care :*
P.S. Ich blicke einem nichtmal 4-stuendigen Arbeitstag entgegen! :D

Sonntag, 26. September 2010

Aaaaaaaaaah!

Dieser Ausruf beschreibt wohl am besten meine vergangene Woche...
Endete die letzte mit einem absolut super Wochenende, ging es ab Montag von Tag zu Tag abwaerts - aber sowas von steil!

Ueber das strumfreie Wochenende:
- Samstags musste ich in der Freuh zwei (stressvolle) Stunden arbeiten, aber nachdem sich meine Gastfamilie endgueltig (sie kamen noch einmal nach 10 Minuten wieder - als ich schon gechillt im Sessel vorm Riesenfernseher sass und mein Fruehstueck verzehrte -, weil sie die Sonnenbrillen vergessen hatten...) auf den Weg nach Pennsylvania machten, kehrte die langersehnte RUHE ein... etwas, das nicht so oft in diesem Haus vorkommt - ausser nachts, wenn alle friedlich schlafen! Das dreckige Geschirr liess ich erstmal dreckiges Geschirr sein und auch die Betten mussten darauf verzichten gemacht zu werden, denn schliesslich war niemand da, den es stoeren koennte (es ist ja allseits bekannt, dass ich es nicht so mit der Ordnung hab^^). Anstatt "Aufraeumen" stand "IKEA mit Lena" auf dem Plan! Durch die Gaenge schlurfen, Moebel begutachten, nach Dekosachen stoebern, den Hunger mit Koettbullar stillen und sich mit Schokolade eindecken (die hier produzierte Schokolade schmeckt nicht sooo gut)... ein kleines bisschen "Heimat" in Amerika, denn wie oft genoss ich schon das Fruehstuck bei Ikea, wie viele Moebel von Ikea stehen in meinem Zimmer in Deutschland?! Ausserdem ist die Schokolade, die wir dort entdeckten (und ich mittlerweile laengst verschlungen habe) "made in Germany" :) Anschliessend haben wir uns noch kurz mit Kirsten getroffen und waren abends dann im Kino zu "Easy A" - bloed, wenn man einen scheinbar lustigen Film sieht, die ganzen Witze jedoch nicht versteht, sondern nur an der Reaktion des restlichen Publikums erahnen kann, dass die gezeigte Szene die Lachmuskeln anregen sollte. Im Allgemeinen war der Geraeuschpegel hoeher (es wurde einfach alles durch Klatschen, Jubelrufe oder Pfeifen kommentiert) und die Leinwand kleiner als gewohnt. Trotzdem ein lustiger Abend, der mit dem aufgeschobenen (aber nicht aufgehobenen) Aufraeumen des Hauses endete...
- Sonntags verschlief ich dann erstmal die erste Haelfte des Tages und machte mich, nachdem das Haus fuer die Rueckkehr meiner Gastfamilie von mir tauglich gemacht wurde, mal wieder auf den weg nach New York City: Central Park, Times Square, 5th Avenue... es wird alles vertrauter, das Touri-Feeling verblasst so langsam :) Und das Shoppen konnte ich natuerlich auch nicht sein lassen... Nach einer lustigen, interessanten Konversation im Zug auf dem Weg nach Hause mit drei Menschen, die verschiedener nicht sein koennten -> ein auf den ersten Eindruck angsteinfloessender "Gangster", eine Oma, eine homosexuell Orientierte (?) - zudem alle verschiedener Abstammung (ich bin immer noch sehr fasziniert von der hohen Multikulturalitaet hier in New York), war ich abends noch mit Kirsten in einem oertlichen Restaurant lecker chinesisch essen. Top Abschluss fuer ein top Wochenende!

Nun zu der einem-die-Haare-in-die-Berge-stehen-lassenden Woche...
"Aaaaaaaah":
- denke ich, wenn ich es schaffe, mir mit dem Deckel einer Plastikbox ziemlich tief in den Daumen zu schneiden. Und das auch noch mitten im taeglichen Stress, das Essen puenktlich fuer die aus dem Kindergarten hungrig wiederkehrenden Kids auf dem Tisch stehen zu haben... Da hiess es dann also fuer mich: tiiiief durchatmen und zusammenreissen (Blut und ich sind nicht gerade die besten Freunde...), Schmerz hinunterschlucken, Pflaster draufklatschen und versuchen, den Daumen so wenig wie meoglich zu benutzen - ich durfte feststellen, dass das echt schwierig ist. Aua! :/
- schreit Cole, wenn ihn eine Biene bzw. Wespe (Coles bzw. meine Vermutung, welches Tier das Unheil anrichtete) am Kinn sticht. Wir waren gerade mal 5 Minuten auf einem Spielplatz in einem wirklich wunderschoenen Park am Hudson River, als Cole und Avery wie die Irren um sich schlugen, weil ein Tier um sie herumflog. Ich dachte mir nichts weiter dabei - denn sie schreien bei jedem Insekt auf - sodass ich mich eher gemaechlich auf den Weg zu ihnen macht, um sie tapfer von dem Tierchen zu befreien (ich bin auch nicht der groesste Insektenfan). Doch da war es schon zu spaet... bis ich realisierte, dass ich eine Biene bzw. Wespe auf meiner Hand sitzen hatte und der Grund, warum Cole aus leibenskraeften herzzerreissend schrie, war, dass ihn eben diese Biene bzw. Wespe kurz zuvor irgendwo gestochen hatte, waren schon viel zu viele Sekunden vergangen. Verwirrung meinerseits, Hektik meiner-Gastmutter-seits machten sich breit und das Geschrei nahm mit andauernder Zeit an Lautstaerke zu. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis er sich beruhigt hatte und nicht mehr die Aufmerksamkeit anderer Menschen erregte oder die Autofahrt nach Hause gefaehrdete... Coles erster Bienen- bzw. Wespenstich - ein Trauma fuer den kleinen, eh schon so empfindlichen Cole! Wir waren einen Tag spaeter am Strand von Westport (ja, es ist Herbst und ja, hier scheint immer noch die Sonne & es herrschen einen-zum-Schwitzen-bringende Temperaturen - vor allem, wenn man zwei Kindern am Strand hinterherjagt...) und dort fing er wieder ohrenbetaeubend an zu schreien, wenn etwas auch nur annaehrend klein war, fliegen konnte und in seine Naehe kam. Da halfen dann nicht mehr die Worte: "Cole, das ist nur eine Fliege...!"
- schreit mein innerer Schweinehund, wenn ich ihn versuche zum Sport zu ueberzeugen. Die aus Deutschland mitgebrachten Klamotten werden naemlich irgendwie immer enger... -.-
- koennte ich bei dem Gedanken laut ausschreien, wenn ich daran denke, dass ich den mir eigentlich immer zur Verfuegung stehenden fahrbaren Untersatz (auch bekannt als Auto) nicht nutzen kann, da meine Gasteltern (auch auf Draengen meinerseits) einfach keine Zeit finden, mal eben meine Fahrkuenste auf die Probe zu stellen. Das hat dann zur Folge, dass ich grundsaetzlich meine freie Zeit mit Schlafen vergeude, da ich ja praktisch hier festsitze und die Zeit nicht ausreichend ist, um die Gegend zu Fuss zu erkunden und Kleinigkeiten zu erledigen bzw. ueberhaupt etwas zu unternehmen. Und wenn ich abends dann doch mal meine sozialen Kontakte pflege, laeuft das Ganze so ab: " Hey, hast du Lust was trinken zu gehen? - Achja, koenntest du mal wieder fahren?" Das ist so langsam einfach nur noch unangenehm, peinlich und nervig. Ich hasse es, von anderen abhaengig sein zu muessen und nicht spontan sein zu koennen. Das haette mich gestern fast um einen tollen Abend und viele neue Kontakte gebracht... -.-
- beschreibt mein augfewuehltes Inneres, wenn ich vor einem Pub stehe und mich in der Zeit zurueckversetzt fuehle. Gestern Abend hat Emma ihren 21. Geburtstag gefeiert. Zunaechst musste ich laenger arbeiten als vorgesehen, da die Kinder schlecht drauf und viel zu spaet im Bett waren. Daraufhin war meine Laune total im Keller, es schien naemlich darauf hinauszulaufen, dass ich den Abend zu Hause allein in meinem Zimmer verbringe. Super Freitagabend! Denn aufgrund der nicht vorhandenen Moeglichkeit selbst Auto zu fahren und der Abhaengigkeit von anderen fahrtuechtigen Personen, die aber schon auf dem Weg zu dem Treffpunkt sein sollten, nachdem ich die letzten Spielsachen endlich beiseite geraeumt hatte, sah ich ziemlich schwarz. Das Glueck war auf meiner Seite und das Blatt wendete sich: das Geburtstagskind selbst war naemlich spaet dran, sodass ich letzendlich doch mehr oder weniger zurechtgemacht mitgenommen werden konnte. Abend gerettet! So sassen wir dann in einer grossen Maedelsrunde (in der die Anzahl der schwedischen Au Pairs deutlich ueberwiegte) in einem chinesichen Restaurant, verspeissten Sushi, unterhielten uns angeregt und fieberten dem Pubbesuch entgegen. Ein Aspekt minderte jedoch meine Vorfreude: ich bin hier minderjaehrig und meine Chancen in den Pub ohne Ausweis zu gelangen schaetzte ich eher als gering ein. Nervositaet und innere Unruhe wurden groesser je naeher wir dem Pub kamen... Ich fuehlte mich wie eine 15-Jaehrige, die nervoes von einem Bein aufs andere tretend in einer Disco Eintritt zu erlangen versucht, in der Hoffnung ohne dabei von den Tuerstehern herausgefischt und nach Hause geschickt zu werden. Da hat man sich gerade daran gewoehnt, dass man in Deutschland aufgrund der Volljaehrigkeit mit 18 tun und lassen kann was man will und zack wird es einem schon wieder verboten. Anderes Land - andere Sitten bzw. Regeln! -.- Da aber zwei Maedels den Besitzer kannten und wir eine so grosse Gruppe waren, durften die Ausweise in den Tasche ruhen und der Pub betreten werden. Erleichterung und ein Bier, bitte!
- koennte ich schreien, wenn die Kids anfangen zu schreien, schlechte Laune haben, total auf Mama fixiert sind, sich unhoeflich und unmoeglich benehmen (nicht nur mir gegenueber), nicht hoeren wollen und einen dann einfach nur noch nerven und auf die Palme bringen! Das war diese Woche der Fall... Ich bin von mir selbst ueberrascht, wie ruhig ich in extremen Situationen bleiben oder mich, wenn ich doch mal etwas lauter und strenger werden muss, wieder zusammenreissen und die nette, lustige Merle spielen kann. Aber es ist echt hart und Wochen wie diese lassen mich an meine Grenzen stossen. Gut, dass es dann zwischendurch doch noch die Momente gibt, die mein Herz aufgehen lassen: Umarmungs- und Kussattacken, Saetze wie "Merle, you're a good babysitter!", "You're the funniest babysitter I've ever had!", "Love youuuu!" oder wenn wir zusammen spielen und ich merke, dass die Kinder (und auch ich) Spass dabei haben! :) Ausserdem tut es gut, wenn man mit anderen darueber reden kann und wenn ich z.B. sehe, dass Cole sich nicht nur von mir die Haende nicht waschen lassen will...
- schreit mein Immunsystem, wenn zwei erkaeltete Kinder ihre Bakterien ueberall in meiner Gegenwart verteilen. Montag habe ich gleich an der Stimme von Cole bemerkt, dass er sich am Wochenende eine Erkaeltung eingefangen hat. Somit war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Nase von Ave anfing wegzulaufen und ueber schmerzende Haelser geklagt wurde. Toi, toi, toi - bis jetzt wurde ich bis auf leichte Heiserkeit verschont!

Wieder viel zu viel Infos auf einmal, ich sollte mir angewoehnen oefters mal kurze Zwischenreporte zu geben - innerer fauler Schweinehund, halte dich in Zukunft ein wenig zurueck und lasse dich leichter ueberwinden! Nicht nur in dieser Hinsicht...

Achja, ich habe uebrigens die Identitaet gewechselt: Ich heisse seit 7 Wochen Elisabeth, bin ein staendig das Alter und die Farbe wechselndes Pferd, mein Wortschatz besteht ausschliesslich aus dem Wort "Nej" und meine einzige Lebensaufgabe ist es, zu faule Kinder durch die Gegend zu tragen. Jeder zweite Satz, den ich zu hoeren bekomme, lautet: "Pretend you're Elisabeth now!" und geht mir nach anfaenglichem Spass so langsam echt auf die Nerven, wobei ich nicht so optimistisch bin, diese Wortaneinanderreihung innerhalb der naechsten 10 Monate aus dem Gedaechtnis der Kinder verdraengen zu koennen...-.-

In diesem Sinne, nej nej! :*

Samstag, 18. September 2010

Ein kleines bisschen Aufmerksamkeit, bitte!

Seit gestern Abend hege ich eine gewaltige Abneigung gegenueber dem Sicherheitssystem unseres Hauses... - aber von vorn:
Gestern war eigentlich ein super Tag: ich musste nur sechs Stunden arbeiten und hatte somit viel freie Zeit, die ich zum Kontakte kuepfen und Kraefte staerken nutzte. Da lies sich dann auch die ueberaus schlechte Laune von Cole aushalten. Momentan probiert er gerne mal aus, was seine Stimmbaender hergeben und meine Ohren aushalten... Dennoch hat er verkuendet - zusammen mit Avery: "Merle, you're the best!" Wieder einmal reichte mir das Grinsen von einem (hoergeschaedigten) Ohr zum anderen! :)
In meiner morgendlichen Pause (Kindergarten sei Dank!) war ich mit Emma, einem schwedischen Au Pair, die gegenueber wohnt und seit fast 10 Monaten hier ist (und in die Verlaengerung gehen wird) im Harbour House fruehstuecken.
In meiner nachmittaglichen Pause (Kindergeburtstag sei Dank!) habe ich dann einfach mal das Unwetter verschlafen bzw. wurde irgendwann von einem immer lauter werdenden Gewitter sanft geweckt. Nur so als Info, da mich schon einige besorgte Anfragen erreichten: Das Dach befindet sich noch dort, wo es sein sollte - und an mir ist auch noch alles dran. ;)
Den Feierabend habe ich dann entspannt mit Lena nach einstuendigem "die-Gegend-erkunden" bei Dunkin' Donuts verbracht - inklusive Eis, Donuts und sogar leckerem(!) French Vanilla Coffee (man sollte wissen: eigentlich laesst mich schon allein der Geruch von Kaffee naseruempfend das Weite suchen). Die Bedienung war uebrigens voellig begeistert von meinem englischen Akzent. Sie hat sich gar nicht mehr einbekommen, viele Fragen gestellt und schliesslich sogar ihren Kollegen dazugeholt, der nicht mehr Desinteresse haette ausstrahlen koennen, um ihrer Fasizination genuegend Ausdruck zu verleihen. War schon lustig. :) Gefuehlte 10 Minuten und reale 3 Stunden spaeter haben wir uns dann doch dazu beschlossen, die Ausgangszeit nicht zu sehr zu ueberschreiten und fuhren heim. Dort angekommen, nahm ich mir vor, so leise wie moeglich in mein Zimmer zu schleichen und mich schnell ins Land der Traeume zu verkriechen, damit meine Energiereserven am kommenden Arbeitstag nicht schon zur Mittagszeit erschoepft sein wuerden. Tja, es kommt dann aber doch alles anders als gedacht - wieder etwas dazu gelernt...
Ich oeffne also die Tuer und merke, dass leise etwas anfaengt zu piepen. In meinem Kopf faengt es an zu rattern und ich realisiere so langsam: die Alarmanlange ist angeschaltet! Nach der kurzen Phase der Verwirrung, geriet ich in Panik. Hanna hatte mir zwar gezeigt, wie ich sie entschaerfe - aber da liegen 6 Wochen und ein anderes Haus zwischen... Ausserdem hat meine Gastmutter die Alarmanlage bis jetzt nie angeschaltet, wenn ich abends ausser Haus war, da sie mir selbst nochmal zeigen wollte, wie ich das Haus vor Fremden schuetze. In diesem Moment der Panik habe ich dann voellig ueberfordert die Zahlenkombination eingegeben, die in meinem Kopf - mit dem Schild "richtig" ausgestattet - rumspukte. Naja, ihr koennt euch jetzt wahrscheinlich schon euren Teil denken... FALSCH! Es passierte nichts. Also tippte ich - felsenfest von der Richtigkeit der Zahlen ueberzeugt - nochmals, mittlerweile noch panischer, auf der Tastatur herum. Keine Reaktion - es folgten die schlimmsten Sekunden an der ganzen Geschichte: das Bewusstsein, dass die 40 Sekunden Spielraum bald abgelaufen sein wuerden und der Alarm losgehen wuerde. Nachts um halb eins, wenn alle schlafen. Hilflos stand ich nun also im Flur, wartend auf das Unheil... ohrenbetaeubendes Piepen erfuellte die Stille der Nacht und liess wahrscheinlich nicht nur die Bewohner meines Hauses aus den Betten springen. Ich vernahm hektisches Treiben und Kindergeschrei im oberen Stockwerk. Na toll Merle, hast du ja mal wieder super hinbekommen. -.- Nach einer gefuehlten Ewigkeit und immer noch reglos dastehend, sah ich dann endlich meine Gastmutter die Treppen hinunterhechten. Die Alarmanlage liess sich jedoch nicht abschalten (wahrscheinlich, weil ich zu oft die falschen Tasten gedreuckt habe...), was einige Flueche, schlechte Laune und ein Telefonat mit was-weiss-ich-wem mit sich brachte.
Letztendlich war es nach 2 oder 3 langen Minuten doch wieder ruhig, zumindest geraeuschemaessig. Ich selbst jedoch war noch voellig aufgebracht, emotional aufgewuehlt und total am zittern. Nach einigen "I'm sooo sorry!" hab ich dann beschlossen, dass es wohl besser sei, mich einfach in meinem Zimmer zu verkriechen und eine Nacht ueber dem Geschehen wortwoertlich ruhen zu lassen. Nur ich selbst kam dank des Kaffees immer noch nicht wirklich zur Ruhe... -.-
Mittlerweile ist alles geklaert - wir haben gleich die Gelegenheit genutzt ein bisschen mehr ueber die Gesamtsituation zu reden - und die Stimmung wieder gut. Meine Gastmutter war aber sowieso ueberhaupt nicht boese [die Unfreundlichkeit in der Frueh war mal wieder dem allmorgendlichen Stress zuzuordnen;)], denn es war nicht allein meine Schuld. Sie hatte vollkommen vergessen, dass ich unterwegs war... und das mit dem "Wie-komme-komme-ich-aus-dem-Haus-rein-und-raus-ohne-dass-ich-die-Aufmerksamkeit-von-halb-Larchmont-errege?-Zeigen" haben wir dann ganz schnell nachgeholt. ;)
Trotzdem, zwischen dem Haus und mir scheint es sich die liebe Abneigung gemuetlich zu machen, irgendwie will es mich nicht ganz willkommen heissen... Erst letztens habe ich mich mit Ave und einem Freund von ihr ausgesperrt bzw. das Haus uns (die Tuer ist zugefallen und das Schloss war falsch eingestellt) - gut, dass meine Gastmutter an diesem Tag das Beduerfnis hatte, zu lueften (was vorher NIE vorkam), sodass wir doch noch einen Weg zurueck ins Haus fanden und nicht stundenlang den ueberaus bissfreudigen Moskitos Gesellschaft leisten mussten.
So, nun muss ich noch eine Runde Schlaf nachholen und Kraefte fuer mein sturmfreies Wochenende sammeln... ;)
Bis dahin, take care :* :*

Dienstag, 14. September 2010

Im Shoppingwahn!

Und schon wieder ist eine Woche um... die Zeit vergeht momentan wie im Fluge - hatte mir eigentlich letzte Woche schon vergenommen, meinen Blog zu aktualisieren.
Nachdem mit meinem Besuch in Boston bei Didi zusammen mit Nicki doch noch alles wie geplant lief, kann ich hier und jetzt sagen: Es war ein supertolles, lustiges und entspanntes Wochenende mit klitzekleinen Macken und vielen Insidern ;) Freitags noch schnell die neuesten Infos ausgetauscht, fielen wir recht muede ins Bett und schliefen samstags erstmal schoen aus und fruehstueckten koeniglich! Lecker, leckerer, Bagels! :D Da ich in meinen ersten vergangenen Wochen nicht wirklich zum shoppen gekommen bin - bzw. gar nicht! :O -, wurde es allerhoechste Eisenbahn mit den Maedels die nahegelegene riiiiesige Mall in Natick aufzusuchen. Hollister Co, Abercrombie & Fitch, Gilly Hicks, Aeropostale, Victoria's Secret,... ein tolles Geschaeft nach dem anderen! Kein Wunder, dass die Tueten schnell voll und ich vollkommen ueberladen war. Meine Breite hat sich dank der Tueten verdreifacht - was nicht so vorteilhaft war, wenn uns bzw. mir andere Menschen entgegenkamen. Unsere vom Shoppingmarathon knurrenden Maegen wollten wir dann in der im Voraus von Didi und Nicki schon in den hoechsten Toenen gelobten Cheesecake Factory stillen - wir waren jedoch nicht die einzigen, denen diese Idee in den Sinn kam. So nahmen wir noch mehr Tueten in Kauf und verzehrten den Kuchen nach Tiefkuehlpizzen bei Didi zu Hause. Waehrend eine vor Schoko- und Kaeseschock die Worte nicht mehr richtig erfassen konnte (" DAS Kaese - K-k-k-k-kaese!") kann ich mich der Begeisterung nur anschliessen und die Konditorei loben- absolut himmlisch diese Kalorienbomben! Auf den Programm stand dann noch "Boston bei Nacht": der Park [mit lustigen Fotosessions und verzweifeltem Gesuche nach Enten ;)] und einer der viele Haefen (in Gesellschaft einiger hungriger Ratten) wurde durch unsere Anwesenheit beehrt. Da wir noch bis spaet in die Nacht Fotos anschauten und redeten, redeten, redeten, begann unser Tag am Sonntag auch nicht sonderlich frueh - aber dafuer wieder mit einem tollen Fruehstueck. Es ging dann mit zwei anderen Au Pairs (Sabrina und eine weitere Nicole) nach Cambridge und auf den Harvard-Campus. Irgendwie nicht so spektakulaer wie ich mir das vorgestellt hatte... aber trotzdem lustig :) ("Ey, du Rosette!") Abends dann die boese Uberraschung: das Auto spring nicht mehr an und Nicki musste schleunigst zum Flughafen (Licht an -> Batterie leer -> Problem!). Doch dank der Hilfe eines ueberaus netten Gastvaters, so einer Art ADAC und staehlernden Nerven ueberbrueckten wir im wahrsten Sinne des Wortes auch dieses Hindernis. Wohlverdient liessen Didi und ich dann den letzten Abend entspannt mit McDonalds, Sofa, Sex and the City, mit Kaese ueberbackene Chips und Gummibaerchen ausklingen...
Montag ging es dann raus aus dem Traumwochenende in Boston zurueck in die Realitaet nach Larchmont in den AuPair-Alltag. Nach insgesamt 6-stuendigem Rueckweg (Bus, zu Fuss, Taxi) ging es gleich wieder an die Arbeit: keine Kinder, dafuer aber Kinderzimmer in denen scheinbar Bomben eingeschlagen waren, empfingen mich. Unglaublich motivierender Start aus einem entspannten Wochenende in eine vorhersehbar anstrengende Arbeitswoche. Doch der Tag erhielt noch eine sehr freudige, schoene Wendung: als Cole und Ave nach Hause kamen, stuermte Cole auf mich zu und konnte gar nicht mehr aufhoeren mich zu umarmen :) Hab ihn dann gefragt wie sein Wochenende war, worauf er nicht sehr begeistert klingende Worte von sich gab und ich mich genauer erkundigte. Was dann kam, zauberte mir das breiteste Grinsen auf das Gesicht, was man sich nur vorstellen kann: Mein Wochnende war nicht so gut, weil DU nicht da warst! Total suess! :D Meine Gastmutter hat mir dann auch noch erzaehlt, dass er mich so sehr vermisst haette, dass er unbedingt nach Boston gefahren werden wollte. Abends dann die Kroenung: "I don't LIKE you - I LOVE you!" :D - Dafuer fiel dann die Begruessung von Ave eher karg aus. Wobei sie sonst immer diejenige ist, die morgens voellig vor-Freude-mich-zu-sehen-spriessend auf mich zugehuepft kommt und sich an mich klammert.
Am Erwaehnenswertesten der darauf folgenden 5 Arbeitstage ist
1. dass der Kindergarten (wie bei uns Vorschule) fuer die beiden Kids angefangen hat [bedeutet: mehr Stress am Morgen - vor allem seitens meiner Gastmutter (hab ja ihren Drang, sich das Leben selbst schwer zu machen schon erwaehnt...) -, Versuche meinerseits diesem Stress am besten vorzubeugen, mehr Freiziet fuer mich ("Kindergarten rocks!") und natuerlich, dass meine Freude am Ganzen doch noch wieder gedaempft wird (Do & Fr keine Kindergarten aufgrund juedischer Feiertage -> mehr Arbeit)...]
2. dass eine "stay at home mom" wirklich nicht so toll ist... zwar nicht aus dem Grund, dass ich mich beobachtet fuehle, so wie ich das angenommen und befuerchtet hatte (ich hab mich mittlerweile einfach daran gewoehnt und finde es nicht schlimm meine Gastmutter um mich zu haben wenn ich mich mit Ave und Cole beschaeftige, sie involviert sich dann meistens und es macht dann einfach Spass - wobei sie eh viel in ihrem office sitzt oder unterwegs ist und ich somit auch sehr viel Zeit mit denen allein verbringe), nein der wirklich nervige Grunde ist: die Kids sind totaaaal auf meine Gastmutter fixiert. Gerade in letzter Zeit bekomme ich sehr oft den ein oder anderen Satz wie "I want Mami!" oder "I want to talk to Mami!" zu hoeren, was meine Nerven dann immer wieder aufs Neue strapaziert und ich mich in Geduld und Ablenkungskuensten ueben muss.
Und auch wenn beide wieder ihre Launen bis aufs Aeusserste ausgelebt, sich in einigen Situationen unmoeglich mir gegenueber verhalten, nicht immer die nettesten Dinge zu mir gesagt (u.a. "I don't like you anymore" weil ich Cole zum Lachen gebracht habe und er davon angeblich Schluck-Auf bekommt...) und mein Yin und Yang oefters gewaltig ins Schwanken gebracht haben, stelle ich fest, dass ich sie von Tag zu Tag lieber mag und sie mich scheinbar auch. An meinem freien Sonntag bin ich mit Kirsten und Lena, zwei anderen sehr netten AuPairs aus meiner Gegend mit denen man sich gut unterhalten und Erfahrungen austauschen kann (was mir echt gut tut!), in NYC shoppen gewesen (ich sag nur: viele Tueten!) - vorher habe ich mich natuerlich von Cole und Ave verabschiedet. Das lief dann so ab: Cole fing an zu weinen, Avery wollte mich gar nicht mehr aus ihrer Umarmung entkommen und mich wissen lassen, wie sehr sie mich vermissen werde, und beide waren drauf und dran ihre Schuhe anzuziehen (Ave hatte ihre tatsaechlich schon an...) um mit mir mitzukommen. Meine Gastmutter musste sie festhalten, damit sie nicht aus dem Haus stuermen. Wieder ein absolut unglaublich toller Moment, in dem ich dann merke, wie sehr ich ihnen und wie sehr sie mir schon an Herz gewachsen sind :)
Solche Momente machen dann Momente wie heute wett, wenn der eine wie am Spiess nach Mama schreit und die andere mit dem Ton einer Oberzicke und einem Ich-bin-der-Boss-Gehabe durchs Haus rennt. Morgens werde ich trotzdem (mittlerweile von beiden) freudig struemisch umarmend begruesst und abends liegen sie dann irgendwann doch friedlich schlafend in ihren Betten :)

Soweit wars das erstmal wieder von mir,
bis dahin - take care :*

Merle

P.S. Mein Kleiderschrank fuellt und meine Geldboerse leert sich langsam aber sicher...

P.P.S. Auch das Wetter geht zo langsam zu den kuehleren Temperaturen ueber (20 Grad abwaerts) - und es regnet auch mal! :/

Samstag, 4. September 2010

Ist das der Bus nach Boston?!

Ich sitze gerad in der South Station in Boston und hoffe, dass Didis und Nickis Flieger sich nicht verspaetet bzw. dass er ueberhaupt fliegt - denn dank "Earl" ist die Lage momentan noch unklar. Und da ich schon im Bus Richtung Boston sass, als ich von den aufkeimenden Zweifeln der Maedels Wind bekam, und so oder so eh schon 4 Stunden eher als die beiden in Boston bin, verleitet mich der Gedanke an noch mehr Wartestunden nicht gerade dazu, Freudenspruenge zu vollfuehren. Eigentlich hatte ich geplant, Boston schon mal ein wenig eingenstaendig in dieser Zeit zu erkunden, doch das Wetter meint es nicht gut mit mir. Es troepfelt, es ist totaaaal diesig (man sieht echt NICHTS) und dazu trotzdem noch schwuel/warm - ausserdem hab ich null Orientierung. Bin schon froh, wenn ich nachher zu dem Treffpunkt finde...

Die letzte Woche war im Groben und Ganzen ziemlich stressig, wir sind am Montag endlich nach Larchmont umgezogen. Fuer mich hiess das, meine Koffer am Sonntag Abend komplett fertig gepackt zu haben und am Montag in der Frueh den Koffer der Kids zu packen, was dank der Hilfe meiner Gastmutter und Cole doch nicht so kompliziert war, wie gedacht (letztendlich hab ich nur ein falsches Handtuch eingepackt...) Meine Gasteltern sind dann mit zwei Autos schonmal vorgefahren, um die erste Ladung und ein Auto in Larchmont abzuliefern, da wir drei Autos in Westport hatten und ich aber IMMER NOCH NICHT Auto gefahren bin -.- (ich bin heute auf den Tag genau bereits 4 ganze Wochen in meiner Gastfamilie... und sie haben immer noch keine Zeit gefunden, mich dem amerikanischen Verkehr auszusetzen und ein bisschen mit mir durch die gegend zu kurven^^) Meine Aufgabe war es dann, die Kueche sauber zu machen, den Rest zu packen und ein Auge auf die Kinder zu werfen. Bis auf einen Ausraster seitens Cole lief auch alles recht gut, war halt nur mega stressig... kurze Verschnaufspause im Auto als auch der letzte Kruemel endlich verstaut war und dann ging es schon wieder ans Entpacken. Nicht meine Sachen, sondern die der Kids, denn schliesslich war ich noch am arbeiten. Das Haus kannnte ich ja schon, trotzdem muss ich mir jetzt alles - wo sich was im Haus befindet und so weiter - auf ein Neues merken - juchu! (Denn das, was mir Hanna vor 4 Wochen alles gezeigt hat, hat sich still und heimlich aus meinem Gedaechtnis geschlichen...) Das ist das einzig bloede am Umzug (abgesehen vom Stress)... Mein neues "Zuhause" ist allerdings organisierter bzw. strukturierter als das Haus in Westport, hab jetzt nach den 5 ersten Tagen schon eine ganz gute Orientierung. Abends hab ich dann wirklich verschnaufen, meinen riiiiesen Kleiderschrank in meinem recht "niedlichen" Zimmer (meins zu Hause in Deutschland ist groesser - um einiges... wenn mich mein Schaetzungssinn jetzt gerade nicht im Stich laesst - und das soll schon was heissen!) mit kaum vorhandenen Klamotten "fuellen" und mich auf mein kleines aber feines und bequemes Bett fallen lassen koennen.

Das einzig Gute an solch stressigen und somit anstrengenden Tagen: sie gehen schnell rum. Genau so ein Tag war auch heut wieder. Und wenn man sich auf etwas so sehr freut, wie ich mich auf dieses Wochenende, begruesst man es natuerlich, wenn die Zeit wie im Flug vergeht. Und wieso es heut wieder stressig war? Ich bin nicht die einzige aus meiner Gastfamilie, die ausser Haus schlaeft. Der Rest verbringt naemlich heut und morgen in Manhatten (eigentlich war das so geplant, dass ich noch mitkommen kann... wir wollten gestern schon los, aber dann kam mal wieder etwas dazwischen und es wurd nichts aus "Merle in Manhatten" :/), sodass heute nicht nur meine Tasche puenktlich gepackt in Flur stehen musste, sondern auch Ave und Cole, frisch gebadet und gesaettigt, samt Sack und Pack. Da die Laune meiner Gastmutter aufgrund von selbstgemachtem Stress (Anmerkung: sie pampt einen dann gerne mal an... ich muss noch lernen, das nicht persoenlich zu nehmen, denn ich bin daran normalerweise nicht Schuld) und die Kinder heut mal wieder etwas extrem waren [ueberdreht, heulerisch, muede(?!)], war ich selbst etwas genervt und einfach nur froh, als wir im Auto sassen. Da ging der Stress dann aber weiter, da wir gerade noch genug Zeit hatten, um eben tanken zu fahren (bzw. das Auto von jemand anderem tanken zu lassen), den Verkehr in New York City zu erleben und die richtige Ecke zu finden, an der mein Bus abfahren sollte. Schnell an einer roten Ampel zwischen tausend anderen Gefaehrten aus dem Auto gehuepft und das Gepaeck aus dem Kofferraum gezerrt, lief ich erstmal vollkommen in die falsche Richtung. Meine Gastmutter machte mich dann durch das Schreien meines Namens aus dem Autofenster darauf aufmerksam, was ich bei dem Laerm erst nach einer gewissen Zeit realisierte. Vollkommen verwirrt habe ich es dann aber doch noch geschafft, die richtige Richtung einzuschlagen, den richtigen Bus zu erwischen und den vorletzten Platz zu ergattern. Wieder eine Situation wo ich dachte: Puh, nun ist es aber wirklich vorbei mit dem Stress, jetzt kann ich entspannen und mich einfach nur noch auf die bevorstehenden Tage freuen. Pustekuchen! Meine Gastmutter rief mich noch auf dem Handy an, um sich fuer den Stress zu entschuldigen, zu fragen ob alles okay ist und mir ein schoenes Wochenende und viel Spass zu wuenschen (was echt nett von ihr war, sie klang auch schon viel entspannter :P) und da sah ich, dass Didi mir gestern Abend eine SMS mit der Info geschickt hatte, dass sie sich wegen dem Flug noch im Unklaren sind. Naaaa toll... die Aussicht auf eine Nacht ohne Dach ueberm Kopf liess mich ein wenig nervoes werden.

Aber mittlerweile ist alles geklaert - auch fuer den Fall, dass das Flugzeug aufgrund des Hurricanes nicht fliegt (aber ich bin optimistisch, dass ich Didi und Nicki nachher frueher oder spaeter in die Arme schliessen kann!) - und ich muss "nur noch" zum Treffpunkt finden...

Bis dahin, allerliebste Gruesse nach Deutschland von der mit der Eigenstaendigkeit in einem fremden Land noch etwas ueberforderten Merle :*

P.S. Diese Woche war insgesamt ganz gut, also das Verhaeltnis zu den andern. Sie hatten zwar wie immer ihren schwierigen Momente (nicht vorhandene Kochkuenste hin oder her: es ist doch nicht so gut, dass die beiden beim Essen so waehlerisch sind und praktisch nur ein Gericht moegen...), aber Avery hat mich des Oefteren mit Kuessen ueberhaeuft und mir (wenn ich nicht gerad mal wieder streng und konsequent - und somit fuer sie die doofe Merle war ODER sie eine ihrer Launen hatte) gesagt, wie viel Spass sie hat und dass sie mich lieb hat. Und auch Cole ist ansonsten einfach nur zum Knuddeln. Also: Alles im gruenen Bereich! :) Das freie Wochenende und somit eine Pause von den Kids wird mir trotzdem mal ganz gut tun... denn auch meine Nerven sind irgendwann einmal etwas ueberstrapaziert ;)

P.P.S. Habe gerade eine SMS von Didi bekommen, dass alles laeuft wie geplant - sie sitzen im Flieger Richtung Boston. Erleichterung!!!

P.P.P.S. Die Muecken hier (oder was auch immer das fuer Kreaturen sind) sind richtige Biester... autsch! :(

P.P.P.P.S. Ich sitze jetzt wohlbehalten mit Nicki bei Didi zu Hause in Boston ;)