Samstag, 4. September 2010

Ist das der Bus nach Boston?!

Ich sitze gerad in der South Station in Boston und hoffe, dass Didis und Nickis Flieger sich nicht verspaetet bzw. dass er ueberhaupt fliegt - denn dank "Earl" ist die Lage momentan noch unklar. Und da ich schon im Bus Richtung Boston sass, als ich von den aufkeimenden Zweifeln der Maedels Wind bekam, und so oder so eh schon 4 Stunden eher als die beiden in Boston bin, verleitet mich der Gedanke an noch mehr Wartestunden nicht gerade dazu, Freudenspruenge zu vollfuehren. Eigentlich hatte ich geplant, Boston schon mal ein wenig eingenstaendig in dieser Zeit zu erkunden, doch das Wetter meint es nicht gut mit mir. Es troepfelt, es ist totaaaal diesig (man sieht echt NICHTS) und dazu trotzdem noch schwuel/warm - ausserdem hab ich null Orientierung. Bin schon froh, wenn ich nachher zu dem Treffpunkt finde...

Die letzte Woche war im Groben und Ganzen ziemlich stressig, wir sind am Montag endlich nach Larchmont umgezogen. Fuer mich hiess das, meine Koffer am Sonntag Abend komplett fertig gepackt zu haben und am Montag in der Frueh den Koffer der Kids zu packen, was dank der Hilfe meiner Gastmutter und Cole doch nicht so kompliziert war, wie gedacht (letztendlich hab ich nur ein falsches Handtuch eingepackt...) Meine Gasteltern sind dann mit zwei Autos schonmal vorgefahren, um die erste Ladung und ein Auto in Larchmont abzuliefern, da wir drei Autos in Westport hatten und ich aber IMMER NOCH NICHT Auto gefahren bin -.- (ich bin heute auf den Tag genau bereits 4 ganze Wochen in meiner Gastfamilie... und sie haben immer noch keine Zeit gefunden, mich dem amerikanischen Verkehr auszusetzen und ein bisschen mit mir durch die gegend zu kurven^^) Meine Aufgabe war es dann, die Kueche sauber zu machen, den Rest zu packen und ein Auge auf die Kinder zu werfen. Bis auf einen Ausraster seitens Cole lief auch alles recht gut, war halt nur mega stressig... kurze Verschnaufspause im Auto als auch der letzte Kruemel endlich verstaut war und dann ging es schon wieder ans Entpacken. Nicht meine Sachen, sondern die der Kids, denn schliesslich war ich noch am arbeiten. Das Haus kannnte ich ja schon, trotzdem muss ich mir jetzt alles - wo sich was im Haus befindet und so weiter - auf ein Neues merken - juchu! (Denn das, was mir Hanna vor 4 Wochen alles gezeigt hat, hat sich still und heimlich aus meinem Gedaechtnis geschlichen...) Das ist das einzig bloede am Umzug (abgesehen vom Stress)... Mein neues "Zuhause" ist allerdings organisierter bzw. strukturierter als das Haus in Westport, hab jetzt nach den 5 ersten Tagen schon eine ganz gute Orientierung. Abends hab ich dann wirklich verschnaufen, meinen riiiiesen Kleiderschrank in meinem recht "niedlichen" Zimmer (meins zu Hause in Deutschland ist groesser - um einiges... wenn mich mein Schaetzungssinn jetzt gerade nicht im Stich laesst - und das soll schon was heissen!) mit kaum vorhandenen Klamotten "fuellen" und mich auf mein kleines aber feines und bequemes Bett fallen lassen koennen.

Das einzig Gute an solch stressigen und somit anstrengenden Tagen: sie gehen schnell rum. Genau so ein Tag war auch heut wieder. Und wenn man sich auf etwas so sehr freut, wie ich mich auf dieses Wochenende, begruesst man es natuerlich, wenn die Zeit wie im Flug vergeht. Und wieso es heut wieder stressig war? Ich bin nicht die einzige aus meiner Gastfamilie, die ausser Haus schlaeft. Der Rest verbringt naemlich heut und morgen in Manhatten (eigentlich war das so geplant, dass ich noch mitkommen kann... wir wollten gestern schon los, aber dann kam mal wieder etwas dazwischen und es wurd nichts aus "Merle in Manhatten" :/), sodass heute nicht nur meine Tasche puenktlich gepackt in Flur stehen musste, sondern auch Ave und Cole, frisch gebadet und gesaettigt, samt Sack und Pack. Da die Laune meiner Gastmutter aufgrund von selbstgemachtem Stress (Anmerkung: sie pampt einen dann gerne mal an... ich muss noch lernen, das nicht persoenlich zu nehmen, denn ich bin daran normalerweise nicht Schuld) und die Kinder heut mal wieder etwas extrem waren [ueberdreht, heulerisch, muede(?!)], war ich selbst etwas genervt und einfach nur froh, als wir im Auto sassen. Da ging der Stress dann aber weiter, da wir gerade noch genug Zeit hatten, um eben tanken zu fahren (bzw. das Auto von jemand anderem tanken zu lassen), den Verkehr in New York City zu erleben und die richtige Ecke zu finden, an der mein Bus abfahren sollte. Schnell an einer roten Ampel zwischen tausend anderen Gefaehrten aus dem Auto gehuepft und das Gepaeck aus dem Kofferraum gezerrt, lief ich erstmal vollkommen in die falsche Richtung. Meine Gastmutter machte mich dann durch das Schreien meines Namens aus dem Autofenster darauf aufmerksam, was ich bei dem Laerm erst nach einer gewissen Zeit realisierte. Vollkommen verwirrt habe ich es dann aber doch noch geschafft, die richtige Richtung einzuschlagen, den richtigen Bus zu erwischen und den vorletzten Platz zu ergattern. Wieder eine Situation wo ich dachte: Puh, nun ist es aber wirklich vorbei mit dem Stress, jetzt kann ich entspannen und mich einfach nur noch auf die bevorstehenden Tage freuen. Pustekuchen! Meine Gastmutter rief mich noch auf dem Handy an, um sich fuer den Stress zu entschuldigen, zu fragen ob alles okay ist und mir ein schoenes Wochenende und viel Spass zu wuenschen (was echt nett von ihr war, sie klang auch schon viel entspannter :P) und da sah ich, dass Didi mir gestern Abend eine SMS mit der Info geschickt hatte, dass sie sich wegen dem Flug noch im Unklaren sind. Naaaa toll... die Aussicht auf eine Nacht ohne Dach ueberm Kopf liess mich ein wenig nervoes werden.

Aber mittlerweile ist alles geklaert - auch fuer den Fall, dass das Flugzeug aufgrund des Hurricanes nicht fliegt (aber ich bin optimistisch, dass ich Didi und Nicki nachher frueher oder spaeter in die Arme schliessen kann!) - und ich muss "nur noch" zum Treffpunkt finden...

Bis dahin, allerliebste Gruesse nach Deutschland von der mit der Eigenstaendigkeit in einem fremden Land noch etwas ueberforderten Merle :*

P.S. Diese Woche war insgesamt ganz gut, also das Verhaeltnis zu den andern. Sie hatten zwar wie immer ihren schwierigen Momente (nicht vorhandene Kochkuenste hin oder her: es ist doch nicht so gut, dass die beiden beim Essen so waehlerisch sind und praktisch nur ein Gericht moegen...), aber Avery hat mich des Oefteren mit Kuessen ueberhaeuft und mir (wenn ich nicht gerad mal wieder streng und konsequent - und somit fuer sie die doofe Merle war ODER sie eine ihrer Launen hatte) gesagt, wie viel Spass sie hat und dass sie mich lieb hat. Und auch Cole ist ansonsten einfach nur zum Knuddeln. Also: Alles im gruenen Bereich! :) Das freie Wochenende und somit eine Pause von den Kids wird mir trotzdem mal ganz gut tun... denn auch meine Nerven sind irgendwann einmal etwas ueberstrapaziert ;)

P.P.S. Habe gerade eine SMS von Didi bekommen, dass alles laeuft wie geplant - sie sitzen im Flieger Richtung Boston. Erleichterung!!!

P.P.P.S. Die Muecken hier (oder was auch immer das fuer Kreaturen sind) sind richtige Biester... autsch! :(

P.P.P.P.S. Ich sitze jetzt wohlbehalten mit Nicki bei Didi zu Hause in Boston ;)

1 Kommentar:

  1. es war ein MEGA TOLLES GRANDIOSEs LUSTIGES CHAOTISCHES wochenende!!! nochmal
    :-*

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