Seit gestern Abend hege ich eine gewaltige Abneigung gegenueber dem Sicherheitssystem unseres Hauses... - aber von vorn:
Gestern war eigentlich ein super Tag: ich musste nur sechs Stunden arbeiten und hatte somit viel freie Zeit, die ich zum Kontakte kuepfen und Kraefte staerken nutzte. Da lies sich dann auch die ueberaus schlechte Laune von Cole aushalten. Momentan probiert er gerne mal aus, was seine Stimmbaender hergeben und meine Ohren aushalten... Dennoch hat er verkuendet - zusammen mit Avery: "Merle, you're the best!" Wieder einmal reichte mir das Grinsen von einem (hoergeschaedigten) Ohr zum anderen! :)
In meiner morgendlichen Pause (Kindergarten sei Dank!) war ich mit Emma, einem schwedischen Au Pair, die gegenueber wohnt und seit fast 10 Monaten hier ist (und in die Verlaengerung gehen wird) im Harbour House fruehstuecken.
In meiner nachmittaglichen Pause (Kindergeburtstag sei Dank!) habe ich dann einfach mal das Unwetter verschlafen bzw. wurde irgendwann von einem immer lauter werdenden Gewitter sanft geweckt. Nur so als Info, da mich schon einige besorgte Anfragen erreichten: Das Dach befindet sich noch dort, wo es sein sollte - und an mir ist auch noch alles dran. ;)
Den Feierabend habe ich dann entspannt mit Lena nach einstuendigem "die-Gegend-erkunden" bei Dunkin' Donuts verbracht - inklusive Eis, Donuts und sogar leckerem(!) French Vanilla Coffee (man sollte wissen: eigentlich laesst mich schon allein der Geruch von Kaffee naseruempfend das Weite suchen). Die Bedienung war uebrigens voellig begeistert von meinem englischen Akzent. Sie hat sich gar nicht mehr einbekommen, viele Fragen gestellt und schliesslich sogar ihren Kollegen dazugeholt, der nicht mehr Desinteresse haette ausstrahlen koennen, um ihrer Fasizination genuegend Ausdruck zu verleihen. War schon lustig. :) Gefuehlte 10 Minuten und reale 3 Stunden spaeter haben wir uns dann doch dazu beschlossen, die Ausgangszeit nicht zu sehr zu ueberschreiten und fuhren heim. Dort angekommen, nahm ich mir vor, so leise wie moeglich in mein Zimmer zu schleichen und mich schnell ins Land der Traeume zu verkriechen, damit meine Energiereserven am kommenden Arbeitstag nicht schon zur Mittagszeit erschoepft sein wuerden. Tja, es kommt dann aber doch alles anders als gedacht - wieder etwas dazu gelernt...
Ich oeffne also die Tuer und merke, dass leise etwas anfaengt zu piepen. In meinem Kopf faengt es an zu rattern und ich realisiere so langsam: die Alarmanlange ist angeschaltet! Nach der kurzen Phase der Verwirrung, geriet ich in Panik. Hanna hatte mir zwar gezeigt, wie ich sie entschaerfe - aber da liegen 6 Wochen und ein anderes Haus zwischen... Ausserdem hat meine Gastmutter die Alarmanlage bis jetzt nie angeschaltet, wenn ich abends ausser Haus war, da sie mir selbst nochmal zeigen wollte, wie ich das Haus vor Fremden schuetze. In diesem Moment der Panik habe ich dann voellig ueberfordert die Zahlenkombination eingegeben, die in meinem Kopf - mit dem Schild "richtig" ausgestattet - rumspukte. Naja, ihr koennt euch jetzt wahrscheinlich schon euren Teil denken... FALSCH! Es passierte nichts. Also tippte ich - felsenfest von der Richtigkeit der Zahlen ueberzeugt - nochmals, mittlerweile noch panischer, auf der Tastatur herum. Keine Reaktion - es folgten die schlimmsten Sekunden an der ganzen Geschichte: das Bewusstsein, dass die 40 Sekunden Spielraum bald abgelaufen sein wuerden und der Alarm losgehen wuerde. Nachts um halb eins, wenn alle schlafen. Hilflos stand ich nun also im Flur, wartend auf das Unheil... ohrenbetaeubendes Piepen erfuellte die Stille der Nacht und liess wahrscheinlich nicht nur die Bewohner meines Hauses aus den Betten springen. Ich vernahm hektisches Treiben und Kindergeschrei im oberen Stockwerk. Na toll Merle, hast du ja mal wieder super hinbekommen. -.- Nach einer gefuehlten Ewigkeit und immer noch reglos dastehend, sah ich dann endlich meine Gastmutter die Treppen hinunterhechten. Die Alarmanlage liess sich jedoch nicht abschalten (wahrscheinlich, weil ich zu oft die falschen Tasten gedreuckt habe...), was einige Flueche, schlechte Laune und ein Telefonat mit was-weiss-ich-wem mit sich brachte.
Letztendlich war es nach 2 oder 3 langen Minuten doch wieder ruhig, zumindest geraeuschemaessig. Ich selbst jedoch war noch voellig aufgebracht, emotional aufgewuehlt und total am zittern. Nach einigen "I'm sooo sorry!" hab ich dann beschlossen, dass es wohl besser sei, mich einfach in meinem Zimmer zu verkriechen und eine Nacht ueber dem Geschehen wortwoertlich ruhen zu lassen. Nur ich selbst kam dank des Kaffees immer noch nicht wirklich zur Ruhe... -.-
Mittlerweile ist alles geklaert - wir haben gleich die Gelegenheit genutzt ein bisschen mehr ueber die Gesamtsituation zu reden - und die Stimmung wieder gut. Meine Gastmutter war aber sowieso ueberhaupt nicht boese [die Unfreundlichkeit in der Frueh war mal wieder dem allmorgendlichen Stress zuzuordnen;)], denn es war nicht allein meine Schuld. Sie hatte vollkommen vergessen, dass ich unterwegs war... und das mit dem "Wie-komme-komme-ich-aus-dem-Haus-rein-und-raus-ohne-dass-ich-die-Aufmerksamkeit-von-halb-Larchmont-errege?-Zeigen" haben wir dann ganz schnell nachgeholt. ;)
Trotzdem, zwischen dem Haus und mir scheint es sich die liebe Abneigung gemuetlich zu machen, irgendwie will es mich nicht ganz willkommen heissen... Erst letztens habe ich mich mit Ave und einem Freund von ihr ausgesperrt bzw. das Haus uns (die Tuer ist zugefallen und das Schloss war falsch eingestellt) - gut, dass meine Gastmutter an diesem Tag das Beduerfnis hatte, zu lueften (was vorher NIE vorkam), sodass wir doch noch einen Weg zurueck ins Haus fanden und nicht stundenlang den ueberaus bissfreudigen Moskitos Gesellschaft leisten mussten.
So, nun muss ich noch eine Runde Schlaf nachholen und Kraefte fuer mein sturmfreies Wochenende sammeln... ;)
Bis dahin, take care :* :*
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