Samstag, 2. April 2011

April fool's!

Diesen Satz habe ich heute eindeutig zu oft gehört. Schon gestern Abend konnte Sam seine Aufregung nicht verstecken und über nichts anderes als seine Pläne für den ersten April sprechen. Das ist so eine Angewohnheit von ihm - wenn ihn etwas wirklich beschäftigt, dann lässt er auch den Rest der Familie ununterbrochen und ohne Vernschaufspause daran teilhaben, ob wir mögen oder nicht. Das Wetter ("In einer Woche und fünf Tagen haben wir hundertpro schulfrei, es soll schneien/gewittern/regen/die Sonne scheinen - das sagt der Wetterbericht!"), Pokemon, Rennwagenbauwettbewerb oder eben der erste Apirl. Die Spannweite ist unermesslich. Und immer mit der Überzeugung, bei allem Recht zu haben, einer unwerfend überoptimistischen Einstellung, dem Enthusiasmus, mit dem er an seine "Projekte" oder Hobbies rangeht und der Arbeit und Zeit, die er investiert... einerseits süß, andererseits kann es aber auch echt nervig werden (wenn er etwas zum hunderttausendsten Mal erzählt) oder auch unschön mit anzusehen, wenn er dann mal unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückfällt.
Zurück zum lieben April, der macht was er will (wettermäßig passt es wie die Faust aufs Auge): morgens schienen die Aprilscherze der morgendlichen Müdigkeit zu unterliegen, ließen an Qualität und Quantität wirklich zu wünschen übrig - was mich nun aber nicht sonderlich störte... ;) Sam konnte allerdings seinen Mund nicht zu voll nehmen: er würde jedes Familiemitglied im Laufe des Tages mit einem superausgefuchsten Scherz in den April schicken und dabei selbst verschont bleiben. Es kommt immer anders, als man denkt - oder wie sagt man doch gleich?! Auf dem ultrahohen Ross wollte ich Sam nicht sitzen lassen. Also überlegte ich mir in meiner morgendlichen Freizeit meinen eigenen kleinen Aprilscherz für Sam (und Han): Pünktlich zum Schulschluss parkte ich das Auto nicht auf meinem gewohnten Kirchenparkplatz sondern auf der anderen Seite der Schule am Straßenrand, den wir bei schönem Wetter (und Lust) ohne Räder unter den Füßen entlang und heim gehen, und wartete wie üblich vor Hannahs Klassenraum auf die Kids. Grinsend nahm ich sie nach Läuten der Schulglocke (vorher darf das Klassenzimmer nicht verlassen werden) Han und Sam plus zwei mit der frohen Botschaft, dass wir wieder einmal einen platten Reifen hätten und wir im Regen ohne Regenschirme nach Hause laufen müssten, in Empfang. Hannah und Quincy reagierten auf ihre eigene Art und Weise (freudig durch die tiefsten Pfützen springend) auf diese Nachricht, während Sam jedem, der es wissen oder auch nicht wissen wollte, verkündigte sein Auto habe SCHON WIEDER einen platten Reifen und Will über sein schwaches Immunsystem klagte (es allerdings nicht in Betracht zu ziehen schien, seine Jacke als Kleidungsstück zu benutzen...). Ein Paar durchnässte Hosen und viel Gemecker später liefen die Kids fast ins Auto rein, bis sie endlich (nach einem Hinweis) merkten, dass es sich um unser Gefährt handelt. "April fool's!" :D Mein Triumph hielt jedoch nicht so lang an, wie erhofft: Zwei Sekunden später machte mich Quincy netterweise darauf aufmerksam, dass meine Schnürsenkel offen sind. Schnürsenkel?! Häh, moment mal - ich hab doch gar keine, oder doch?! Und zack, schaute ich auf meine Chucks OHNE Schnürsenkel und rutschte unter lautem Kindergelächter in den April. Auch Hannah hob etwas verspätet meine "Dummheit" noch weiter hervor: "Aber Merle, du hast doch gar keine Schnürsenkel! Nicht einmal einen Klettverschluss, so wie ich!"
Zu Hause angekommen konnte Sam den Gedanken nicht ertragen, dass ich ihn, er aber bis dahin noch nicht mich hereingelegt hat und setzte daraufhin überaus verzweifelt alles daran, mir erfolgreich "April fool's! Got ya!" entgegenschreien zu können. Seine Versuche wurden allerdings immer kläglicher und meine Nerven immer blanker: "Merle, du hast da was am Rücken!", "Merle, Rosie muss raus, schau dir mal an wie sie rumtänzelt!", Zettel im Wäschekorb oder an meiner Zimmertür mit der Aufschrift "April fool's", Trillerpfeifenattacken, etc. Das waren überwiegend gar keine Scherze mehr - ich habe ihn dann erstmal aufgeklärt, was ich unter einem richtigen Aprilscherz verstehe - und die Auffälligkeit, mit der er diese sogenannten "Scherze" ausführte, leiteten sowieso nicht zum Erfolg. Letztendlich ließ ich ihn nach stundenlangem wirklich hartnäckigen, schon fast besessenen Versuchen mit einer Sache durchgehen, um in Ruhe ins Wochenende starten zu können ;)
Die restlichen, dem Freitag vorangehenden Tage der Woche ware relativ entspannt und mit vielen palydates, neuen Bekanntschaften durchs College und Frozen Yogurt geprägt. Das kommende Wochenende wird wiederholt (aus einem guten Grund) arbeitsfrei sein: Mein zweiter College(wochenend)kurs (am Borough of Manhatten Community College), der mit einem Trip nach Montreal - Kanada - endet, nimmt mich und meine wertvolle Zeit voll und ganz in Anspruch... apropo College - da waren auch noch so etwas wie Hausaufgaben zu erledigen ;/

In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr gut in den April gerutscht seid und euch nicht zu sehr auf den Arm nehmen lassen habt.
Bis dahin, take care :*

P.S. Allerliebste Geburtstagsgrüße nach Washington D.C. - Happy Birthday, Nicki! :*

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