Montag, 28. März 2011

Ich bin verliebt...

...in die Stadt! ;D Und dieses Gefühl wird jede Woche aufs Neue bestätigt und vertieft.
New York, I love you! :)
Meine Arbeitszeiten diese Woche waren wirklich entspannt. Auch wenn es Montag mit einem 12-Stunden-Tag losging, da Sam aus krankheitsbedingten Gründen das Sofa hüten musste und so viel Fernseh gucken und Nintendo DS spielen durfte, wie er lustig war, kann und will ich mich überhaupt nicht beschweren. Abends war ich zwar ziemlich kaputt - trotz des wirklich pflegeleichten Sams und sehr netter Eltern anderer Kinder, die Hannah durch die Gegend kutschierten -, dafür nahm allerding die Stundenanzahl von Tag zu Tag gen Ende der Woche rapide ab. Schlafen, Studiengang-/Uni-/Ideensuche, Dvd-, Frozen Yogurt- und Spielabende - so gestaltete ich mit Wiebi, Pfunki, Ännie & Co. durchaus zufriedenstellend meine reichliche Feitzeit. Das einzig außergewöhnliche diese Woche: Sam und Han haben erfahren, dass ich kein zweites Jahr bleibe, dass ein neues Au Pair Ende Juli in die Familie ziehen und mich ersetzten wird. Die Situation war mir ein wenig unangenehm und kam auch aus heiterem Himmel. Donnerstagabend am Abendbrottisch fragte mich meine Gastmutter, ob ich mir mal die Bewerbung von dem ersten Au Pair, mit dem sie jetzt nach meiner Entscheidung zurück nach Deutschland zu gehen gematcht wurden, anschauen und meine Meinung kundtun würde. (Ich muss dazu sagen: Ich soll mitentscheiden, wer meine Nachfolgerin wird bzw. jemanden finden, der genauso ist wie ich. Einerseits ein großes Kompliment für mich, andererseits wird diese Erwartung und dieser Vergleich seitens meiner Gastfamilie es dem neuen Au Pair nicht unbedingt leicht machen...) Sam schaute daraufhin fragend in die Richtung meiner Gastmutter und hat die Situation überhaupt nicht verstanden, bis sie ihn nach einem Missverständnis aufklärte. So habe ich Sam noch nie gesehen und es tut mir immer noch im Herzen weh, wie er auf diese Mitteilung reagiert hat. Todtrauriger Blick, Sprachlosigkeit... :( Hannah hat das ganze irgendwie besser aufgenommen vielleicht auch nicht wirklich vollkommen verstanden - sie findet es zwar auch traurig und stellte sofort die Frage "Magst du uns nicht, oder warum gehst du?!", aber irgendwie war ihre Reaktion nicht soooo herzzerreißend, eher aufgedreht und übertrieben wie sie nunmal ist ;) Eine komische Situation und ein komisches Gefühl - einerseits ein wenig bedrückend und traurig, andererseits aber auch aufregend / spannend - (auch, dass es schon Zeit ist, sich nach einem neuen Au Pair umzusehen und dass ich die Bewerbungen sehen und mitentscheiden darf...), was mich dann auch noch den ganzen Abend ziemlich beschäftigt und mitgenommen hat.
Achja, mein Collegekurs "Cultural Psychology" (Kulturelle Psychologie) startete diese Woche 1,5 Stunden verspätet (aufgrund der nicht vorherrschenden "bad weather conditions") in meinem zum English Language Institute gehörenden, im "Burg"keller gelegenen fensterlosen und sauerstoffarmen Klassenraum E11 auf dem Gelände des Manhattenville Colleges. 7 Wochen werde ich nun gemeinsam mit 14 weiblichen und einem männlichen Au Pair für 3 Stunden bei geöffneter Klassenraumtür der Stimme meiner (diese und nächste Woche noch nicht anwesenden) Leherin lauschen um ein paar meiner vorgeschriebenen Credits abzuarbeiten. Ich bin immer noch ein wenig enttäuscht, dass mein Wunschkurs aufgrund zu wenig Einschreibungen nicht zustande gekommen ist, dennoch ist kulturelle Psychologie auch recht interessant :) Tut gut, wieder etwas für seinen Wissensstand zu tun ;) Hausaufgaben gehen mir jedoch unverändert auf den Keks :D (Han: "Ey Merle, dann können wir ja immer zusammen unsere Hausaufgaben machen! Das ist sooo super" - Sam: "Und wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich ja einfach fragen! Mathe kann ich besonders gut" - Äääh okeee! ;D)
Das Wochenende hatte ich unerwartet frei, was eine wirklich sehr angenehme Überraschung nach einer eh schon so entspannten und tollen Arbeitswoche war. Samstags habe ich mich mit Phuongi, Wiebke, Annka, Maxi und Kirsten im Grand Central getroffen, wo wir über unseren Schatten gesprungen und wildfremden Leuten auf den Keks gegangen und uns anschließend am Times Square die Finger abgefroren sind. Ja ja, der Winter ist noch deutlich spürbar in New York, auch wenn es laut Kalender schon Frühling sein sollte. Das Wetter verhält sich eher wie im April - es macht einfach was es will. Da haben wir Ende letzter Woche schon fast sommerliche 21°C und Anfang dieser Woche schneit es wieder (der Schnee blieb sogar trotz Plusgraden liegen, da so viel mehr vom Himmel rieselte als das es tauen konnte) -.- Nachdem sich Wiebke und Maxi vom Rest verabschiedeten, machten wir uns auf den Weg nach Brooklyn, um ziemlich erfolgreich in wirklich empfehlenswerten Second-Hand-Läden shoppen zu gehen und eine kostenlose Luftballon-Kunstaustellung ("Inflatable Sculpture") inklusive kostenlosem Bier zu besuchen. Bis dahin ein wirklich gelungener Nachmittag / Abend... die Betonung liegt auf "bis dahin"! Schon in der Station sitzend und auf die nächste Subway wartend, machte sich das Bier in Pfunkis Blase bemerkbar und ließ es sie nicht mehr bis zum Grand Central aushalten. Gerade in dem Moment, als Pfunki die Station verließ kam natürlich die Subway, also wartete ich um sie nicht allein zurückzulassen. Eine wirklich gute Entscheidung wie sich später herausstellte - denn auf die nächste Subway sollten wir vergeblich warten ("police investigations"). Nach fast einer Stunde geduldigem Frieren und einem erneuten Toilettenbesuch (diesmal war es nicht Pfunki) stellten wir uns panisch die Frage: "Okeeee, WIE kommen wir jetzt nach Hause?!" und heiterten unsere Lage durch witziges Notfallpläne-Schmieden auf. Da wir aber nicht die einzigen waren, die ihren Weg Richtung Manhatten nicht wie geplant einschlagen konnten, folgten wir einfach der Masse und fanden uns in einem Bus wieder, der uns zu einer anderen Subway-Linie fuhr. Somit waren wir gerettet und mussten nicht nach Hause laufen oder vom JFK nach White Plains fliegen ;)
Gut ausgeschlafen haben wir uns dann heute in White Plains in der Galleria-Mall getroffen, um wieder einmal durchaus erfolgreich shoppen zu gehen und die fast unmögliche Aufgabe zu lösen für Wiebke ein Kleid zu finden ;) Den Abend ließen wir schließlich lecker und entspannt bei TGI Fridays mit einem 3-Gänge-Menü (außer Lena :P) ausklingen.
Hier zu Hause erwartete mich allerdings die harte Realität: ein krankes Kind. Mal wieder. Hannah hat Kotzeritis inklusive hohem Fieber :( Gute Aussicht auf die kommende Woche...

In diesem Sinne,
bis dahin und take care :*

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