Also so langsam schlaegt mir die Achterbahnfahrt ziemlich aufs Gemuet... liess mich das vergangene (arbeitsfreie) Wochenende endlich mal wieder gemuetlich in ueberaus angenehmer Hoehe die Welt / mein Leben in Amerika von oben betrachten / geniessen, ging es vorhin so schnell und steil abwaerts, dass ich nicht mehr wusste wie mir geschieht und mir die Traenen in die Augen schossen. Gut, dass Kirsten genau zum richtigen Zeitpunkt ihrer Aufgabe als Au Pair nicht nachgehen musste...!
Aber von vorne... heute war bloß ein halber Tag im Kindergarten - die Sorte Tag, die ich (eigentlich) mag -, doch viel Spiel und Spaß war nicht angesagt. Ich sollte die Kids zu einem bestimmten Zeitpunkt fix und fertig haben, da ein Arzttermin in ihrem - aber nicht meinem - Kalender stand. Zunächst wusste ich nur, dass sie mit beiden unterwegs wollte und dass sie vorher einen Snack gegessen haben sollten (zumindest hatte ich das so verstanden). Sie rief mich dann 20 Minuten vor geplanter Abfahrt an (sie war noch unterwegs, Lebensmittel einkaufen), dass Ave und Cole in 10 Minuten abholbereit draußen stehen sollen. Klasse! Beide saßen gemütlich ihren Snack mümmelnd in der Küche, noch nicht hundertprozent abfahrbereit... und haben sich natürlich nicht gerade die größte Mühe gegeben, sich zu beeilen, als ich sie dazu aufforderte (wieso läuft es gerade in solchen Situationen immer anders als es eigentlich sollte?!). So geschah es dann, dass meine Gastmutter kurze Zeit später zur Tür hineingestürmt kam - Kinder immer noch am Snack mümmelnd, aber ansonsten almost ready to go -, die Kinder und mich hetzte und mir eröffnete, dass es sich bei dem Termin um einen wichtigen Arzttermin handle und ich den Kindern den Snack nicht vorher geben sondern für die Autofahrt hätte einpacken sollte. Als sie schon fast im Auto saßen, drehte sie sich noch einmal zu mir um - und legte los mit dem Donnerwetter: "Merle, I know you're doing your best, BUT..." Sie wurde richtig böse und als die Tür nach gefühlten 5 Minuten ins Schloss fiel, konnte ich meine Fassade nicht länger aufrecht erhalten und ließ meine Tränendrüsen ordentlich arbeiten. Gut, dass Kirsten ein offenes Ohr für mich hatte - ich musste mit jemandem über das Vorgefallene reden!
So langsam reicht es mir... ich weiß, dass die Kids rechtzeitig hätten fertig sein müssen (wobei meine hostmom ihre Klappe mal nicht zu weit aufreißen sollte - sie ist nun wirklich kein Kind der Pünktlichkeit), doch an der unnötig stressigen Situation war nicht ich allein Schuld. Wäre die Kommunikation nicht fehlgeschlagen, hätte das Ganze vermieden werden können. Ich wusste nicht, dass es ein wichtiger Arzttermin ist, die genaue Uhrzeit der Abfahrt konnte sie mir letztendlich auch nicht sagen und das mit dem Snack war auch ein Missverständnis... trotzdem war natürlich alles meine Schuld! Und das ist andauernd so... dass die Kommunikation zwischen meiner Gastmutter und mir völlig fehl schlägt. Eigentlich kann ich sogar sagen, dass es gar keine Kommunikation zwischen uns beiden existiert - nur das allerallerallernötigste, und sogar das bekommen wir nicht wirklich gut auf die Reihe. Wenn ich nicht andauernd nachfragen würde, bestünde mein Arbeitstag aus lauter (böser) Überraschungen. Wofür habe ich einen Online-Wochenplan, den sie jeden Sonntag und manchmal auch noch unterhalb der Woche bearbeitet, wenn sie die Hälfte nicht einträgt und davon ausgeht das ich alles weiß und alles so läuft, wie sie sich das vorstellt?! Dazu kommt, dass ich wirklich immer mein Bestes gebe und ich versuche ihr alles recht zu machen - und es doch nie schaffe. Das ist so frustrierend, wenn man sich viel Mühe gibt und letztendlich doch nur die Dinge vorgehalten bekommt, an denen es was zu mäkeln gibt. Ein "Danke" gelangt immer seltener zu meinem Ohr. Es scheint auf dem Weg zwischen den ganzen "Aber"s verloren zu gehen... Und all dies zusammen lässt mich immer öfter denken und spüren, dass ich eine reine Abreitskraft und kein neues Familienmitglied in diesem Haushalt bin. Nicht gerade das, was ich mir von meinem auf mich allein gestellten Jahr im Ausland vorgestellt habe.
Zudem hat sich die im letzten Blogeintrag geschilderte "Ich-mag-die-langen-Kindergartentage-nicht-und-will-ausschließlich-Mama"-Situation mit den Kindern immer noch nicht beruhigt, eher verschlimmert. Eine wirklich tolle Aussicht für die Zukunft... :/
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