Dieser Ausruf beschreibt wohl am besten meine vergangene Woche...
Endete die letzte mit einem absolut super Wochenende, ging es ab Montag von Tag zu Tag abwaerts - aber sowas von steil!
Ueber das strumfreie Wochenende:
- Samstags musste ich in der Freuh zwei (stressvolle) Stunden arbeiten, aber nachdem sich meine Gastfamili

e endgueltig (sie kamen noch einmal nach 10 Minuten wieder - als ich schon gechillt im Sessel vorm Riesenfernseher sass und mein Fruehstueck verzehrte -, weil sie die Sonnenbrillen vergessen hatten...) auf den Weg nach Pennsylvania machten, kehrte die langersehnte RUHE ein... etwas, das nicht so oft in diesem Haus vorkommt - ausser nachts, wenn alle friedlich schlafen! Das dreckige Geschirr liess ich erstmal dreckiges Geschirr sein und auch die Betten mussten darauf verzichten gemacht zu werden, denn schliesslich war niemand da, den es stoeren koennte (es ist ja allseits bekannt, dass ich es nicht so mit der Ordnung hab^^). Anstatt "Aufraeumen" stand "IKEA mit Lena" auf dem Plan! Durch die Gaenge schlurfen, Moebel begutachten, nach Dekosachen stoebern, den Hunger mit Koettbullar stillen und sich mit Schokolade eindecken (die hier produzierte Schokolade schmeckt nicht sooo gut)... ein kleines bisschen "Heimat" in Amerika, denn wie oft genoss ich schon das Fruehstuck bei Ikea, wie viele Moebel von Ikea stehen in meinem Zimmer in Deutschland?! Ausserdem ist die Schokolade, die wir dort entdeckten (und ich mittlerweile laengst verschlungen habe) "made in Germany" :) Anschliessend haben wir uns noch kurz mit Kirsten getroffen und waren abends dann im Kino zu "Easy A" - bloed, wenn man einen scheinbar lustigen Film sieht, die ganzen Witze jedoch nicht versteht, sondern nur an der Reaktion des restlichen Publikums erahnen kann, dass die gezeigte Szene die Lachmuskeln anregen sollte. Im Allgemeinen war der Geraeuschpegel hoeher (es wurde einfach alles durch Klatschen, Jubelrufe oder Pfeifen kommentiert) und die Leinwand kleiner als gewohnt. Trotzdem ein lustiger Abend, der mit dem aufgeschobenen (aber nicht aufgehobenen) Aufraeumen des Hauses endete...
- Sonntags verschlief ich dann erstmal die erste Haelfte des Tages und machte mich, nachdem das Haus fuer die Rueckkehr meiner Gastfamilie von mir tauglich gema

cht wurde, mal wieder auf den weg nach New York City: Central Park, Times Square, 5th Avenue... es wird alles vertrauter, das Touri-Feeling verblasst so langsam :) Und das Shoppen konnte ich natuerlich auch nicht sein lassen... Nach einer lustigen, interessanten Konversation im Zug auf dem Weg nach Hause mit drei Menschen, die verschiedener nicht sein koennten -> ein auf den ersten Eindruck angsteinfloessender "Gangster", eine Oma, eine homosexuell Orientierte (?) - zudem alle verschiedener Abstammung (ich bin immer noch sehr fasziniert von der hohen Multikulturalitaet hier in New York), war ich abends noch mit Kirsten in einem oertlichen Restaurant lecker chinesisch essen. Top Abschluss fuer ein top Wochenende!
Nun zu der einem-die-Haare-in-die-Berge-stehen-lassenden Woche...
"
Aaaaaaaah":
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denke ich, wenn ich es schaffe, mir mit dem Deckel einer Plastikbox ziemlich tief in den Daumen zu schneiden. Und das auch noch mitten im taeglichen Stress, das Essen puenktlich fuer die aus dem Kindergarten hungrig wiederkehrenden Kids auf dem Tisch stehen zu haben... Da hiess es dann also fuer mich: tiiiief durchatmen und zusammenreissen (Blut und ich sind nicht gerade die besten Freunde...), Schmerz hinunterschlucken, Pflaster draufklatschen und versuchen, den Daumen so wenig wie meoglich zu benutzen - ich durfte feststellen, dass das echt schwierig ist. Aua! :/
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schreit Cole, wenn ihn eine Biene bzw. Wespe (Coles bzw. meine Vermutung, welches Tier das Unheil anrichtete) am Kinn sticht. Wir waren gerade mal 5 Minuten auf einem Spielplatz in einem wirklich wunderschoenen Park am Hudson River, als Cole und Avery wie die Irren um sich schlugen, weil ein Tier um sie herumflog. Ich dachte mir nichts weiter dabei - denn sie schreien bei jedem Insekt auf - sodass ich mich eher gemaechlich auf den Weg zu ihnen macht, um sie tapfer von dem Tierchen zu befreien (ich bin auch nicht der groesste Insektenfan). Doch da war es schon zu spaet... bis ich realisierte, dass ich eine Biene bzw. Wespe auf meiner Hand sitzen hatte und der Grund, warum Cole aus leibenskraeften herzzerreissend schrie, war, dass ihn eben diese Biene bzw. Wespe kurz zuvor irgendwo gestochen hatte, waren schon viel zu viele Sekunden vergangen. Verwirrung meinerseits, Hektik meiner-Gastmutter-seits machten sich breit und das Geschrei nahm mit andauernder Zeit an Lautstaerke zu. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis er sich beruhigt hatte und nicht mehr die Aufmerksamkeit anderer Menschen erregte oder die Autofahrt nach Hause gefaehrdete... Coles erster Bienen- bzw. Wespenstich - ein Trauma fuer den kleinen, eh schon so empfindlichen Cole! Wir waren einen Tag spaeter am Strand von Westport (ja, es ist Herbst und ja, hier scheint immer noch die Sonne & es herrschen einen-zum-Schwitzen-bringende Temperaturen - vor allem, wenn man zwei Kindern am Strand hinterherjagt...) und dort fing er wieder ohrenbetaeubend an zu schreien, wenn etwas auch nur annaehrend klein war, fliegen konnte und in seine Naehe kam. Da halfen dann nicht mehr die Worte: "Cole, das ist nur eine Fliege...!"
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schreit mein innerer Schweinehund, wenn ich ihn versuche zum Sport zu ueberzeugen. Die aus Deutschland mitgebrachten Klamotten werden naemlich irgendwie immer enger... -.-
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koennte ich bei dem Gedanken laut ausschreien, wenn ich daran denke, dass ich den mir eigentlich immer zur Verfuegung stehenden fahrbaren Untersatz (auch bekannt als Auto) nicht nutzen kann, da meine Gasteltern (auch auf Draengen meinerseits) einfach keine Zeit finden, mal eben meine Fahrkuenste auf die Probe zu stellen. Das hat dann zur Folge, dass ich grundsaetzlich meine freie Zeit mit Schlafen vergeude, da ich ja praktisch hier festsitze und die Zeit nicht ausreichend ist, um die Gegend zu Fuss zu erkunden und Kleinigkeiten zu erledigen bzw. ueberhaupt etwas zu unternehmen. Und wenn ich abends dann doch mal meine sozialen Kontakte pflege, laeuft das Ganze so ab: " Hey, hast du Lust was trinken zu gehen? - Achja, koenntest du mal wieder fahren?" Das ist so langsam einfach nur noch unangenehm, peinlich und nervig. Ich hasse es, von anderen abhaengig sein zu
muessen und nicht spontan sein zu
koennen. Das haette mich gestern fast um einen tollen Abend und viele neue Kontakte gebracht... -.-
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beschreibt mein augfewuehltes Inneres, wenn ich vor einem Pub stehe und mich in der Zeit zurueckversetzt fuehle. Gestern Abend hat Emma ihren 21. Geburtstag gefeiert. Zunaechst musste ich laenger arbeiten als vorgesehen, da die Kinder schlecht drauf und viel zu spaet im Bett waren. Daraufhin war meine Laune total im Keller, es schien naemlich darauf hinauszulaufen, dass ich den Abend zu Hause allein in meinem Zimmer verbringe. Super Freitagabend! Denn aufgrund der nicht vorhandenen Moeglichkeit selbst Auto zu fahren und der Abhaengigkeit von anderen fahrtuechtigen Personen, die aber schon auf dem Weg zu dem Treffpunkt sein sollten, nachdem ich die letzten Spielsachen endlich beiseite geraeumt hatte, sah ich ziemlich schwarz. Das Glueck war auf meiner Seite und das Blatt wendete sich: das Geburtstagskind selbst war naemlich spaet dran, sodass ich letzendlich doch mehr oder weniger zurechtgemacht mitgenommen werden konnte. Abend gerettet! So sassen wir dann in einer grossen Maedelsrunde (in der die Anzahl der schwedischen Au Pairs deutlich ueberwiegte) in einem chinesichen Restaurant, verspeissten Sushi, unterhielten uns angeregt und fieberten dem Pubbesuch entgegen. Ein Aspekt minderte jedoch meine Vorfreude: ich bin hier minderjaehrig und meine Chancen in den Pub ohne Ausweis zu gelangen schaetzte ich eher als gering ein. Nervositaet und innere Unruhe wurden groesser je naeher wir dem Pub kamen... Ich fuehlte mich wie eine 15-Jaehrige, die nervoes von einem Bein aufs andere tretend in einer Disco Eintritt zu erlangen versucht, in der Hoffnung ohne dabei von den Tuerstehern herausgefischt und nach Hause geschickt zu werden. Da hat man sich gerade daran gewoehnt, dass man in Deutschland aufgrund der Volljaehrigkeit mit 18 tun und lassen kann was man will und zack wird es einem schon wieder verboten. Anderes Land - andere Sitten bzw. Regeln! -.- Da aber zwei Maedels den Besitzer kannten und wir eine so grosse Gruppe waren, durften die Ausweise in den Tasche ruhen und der Pub betreten werden. Erleichterung und ein Bier, bitte!
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koennte ich schreien, wenn die Kids anfangen zu schreien, schlechte Laune haben, total auf Mama fixiert sind, sich unhoeflich und unmoeglich benehmen (nicht nur mir gegenueber), nicht hoeren wollen und einen dann einfach nur noch nerven und auf die Palme bringen! Das war diese Woche der Fall... Ich bin von mir selbst ueberrascht, wie ruhig ich in extremen Situationen bleiben oder mich, wenn ich doch mal etwas lauter und strenger werden muss, wieder zusammenreissen und die nette, lustige Merle spielen kann. Aber es ist echt hart und Wochen wie diese lassen mich an meine Grenzen stossen. Gut, dass es dann zwischendurch doch noch die Momente gibt, die mein Herz aufgehen lassen: Umarmungs- und Kussattacken, Saetze wie "Merle, you're a good babysitter!", "You're the funniest babysitter I've ever had!", "Love youuuu!" oder wenn wir zusammen spielen und ich merke, dass die Kinder (und auch ich) Spass dabei haben! :) Ausserdem tut es gut, wenn man mit anderen darueber reden kann und wenn ich z.B. sehe, dass Cole sich nicht nur von mir die Haende nicht waschen lassen will...
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schreit mein Immunsystem, wenn zwei erkaeltete Kinder ihre Bakterien ueberall in meiner Gegenwart verteilen. Montag habe ich gleich an der Stimme von Cole bemerkt, dass er sich am Wochenende eine Erkaeltung eingefangen hat. Somit war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die Nase von Ave anfing wegzulaufen und ueber schmerzende Haelser geklagt wurde. Toi, toi, toi - bis jetzt wurde ich bis auf leichte Heiserkeit verschont!
Wieder viel zu viel Infos auf einmal, ich sollte mir angewoehnen oefters mal kurze Zwischenreporte zu geben - innerer fauler Schweinehund, halte dich in Zukunft ein wenig zurueck und lasse dich leichter ueberwinden! Nicht nur in dieser Hinsicht...
Achja, ich habe uebrigens die Identitaet gewechselt: Ich heisse seit 7 Wochen Elisabeth, bin ein staendig das Alter und die Farbe wechselndes Pferd, mein Wortschatz besteht ausschliesslich aus dem Wort "Nej" und meine einzige Lebensaufgabe ist es, zu faule Kinder durch die Gegend zu tragen. Jeder zweite Satz, den ich zu hoeren bekomme, lautet: "Pretend you're Elisabeth now!" und geht mir nach anfaenglichem Spass so langsam echt auf die Nerven, wobei ich nicht so optimistisch bin, diese Wortaneinanderreihung innerhalb der naechsten 10 Monate aus dem Gedaechtnis der Kinder verdraengen zu koennen...-.-
In diesem Sinne, nej nej! :*