...alles, was sich in den lezten dreieinhalb Monaten angesammelt hat und ich in meine mir zur Verfügung stehenden drei Koffer (und ein paar Taschen) quetschen kann! Und tausend Taschentücher...
Heute - Freitag, 19. November - war mein letzter Tag in der Gastfamilie - und ich muss sagen: der Abschied (von den Kindern) fiel mir sehr, sehr schwer :( Denn trotz allem was in die letzten Wochen vorgefallen ist, habe ich sie in mein Herz geschlossen - wir hatten schließlich auch viele tolle, spaßige gemeinsame Stunden, in denen ich sie einfach nur hätte knuddeln können.
Die letzten Arbeitstage verliefen weiterhin relativ harmlos und entspannt, bloß die letzten beiden Tage war nicht die beste Stimmung im Haus, da meine Gastmutter krank war und alle im Packstress waren (meine nun ehemalige Gastfamilie fliegt morgen nach San Diego, Kalifornien - ich glaube mein Ticket wurde an die Oma weitergereicht... :/).
Beide Kids wussten seit Montag, dass ich gehen werde - Cole war es relativ egal, für ihn war ich einfach immer nur "Mean Merle" und Ave war sehr anhänglich, lieb und nett (zumindest die meiste Zeit), nur heut ist ihre Stimmung umgeschwungen, sie war eher abweisend und schien irgendwie böse/sauer auf mich zu sein - vielleicht weil ich gehe...?! Als es Zeit zum Gute-Nacht-Sagen und somit der Moment des Abschiednehmens gekommen war, konnte ich meine über den Tag angestauten Tränen nicht mehr zurückhalten und nahm die (über meine Reaktion schockierten -"Merle, why are you so sad?!"- und mit mir Mitleid habenden) Kinder ein letztes Mal in den Arm... :( Lange Zeit zum Trauern blieb nicht, denn bereits eine halbe Stunde später sollte meine neue Gastfamilie vor der Tür stehen und - typisch Merle - es war noch nicht alles gepackt! Eins sag ich euch: Stress und Tränen und wirre Gedanken und Panik sind keine gute Mixtur. Nach ca. 1000 Mal Schrank öffnen, um festzustellen, dass nur Leere dort auf mich wartet, hievte ich dann die 1000-Kilo Koffer (mein neuer Gastpapa: "Hast du da Backsteine drin?!" :D) die Treppen hinuter und öffnete die Tür zu meinem neuen Leben. Unter Tränen.
Es folgte der Abschied von meiner Gastmutter (mein Gastvater war nicht da, wahrscheinlich noch am arbeiten...) - sie nahm mich sogar in den Arm (das ist ÄUßERST SELTEN!), gab mir noch ein paar letzte Worte mit auf den Weg ("Schade, dass es nicht geklappt hat zwischen uns, bitte bleibe aber in Kontakt zu uns - du kannst die Kinder jederzeit sehen...") und drückte mir zusammen mit meinem letzten Gehalt einen pinken Umschlag in die Hand. Draußen im Auto erwartete mich schon sehnlichst meine neue Gastfamilie - vor allem die Kids freuten sich unglaublich mich zu sehen. Mich, das nicht-mit-dem-Weinen-aufhören-könnende neue Au Pair. Super Start!
Naja, nun sitze ich hier zurückgezogen - Koffer noch unberührt - in meinem neuen Zimmer (das wirklich schön und groß ist, nebenbei bemerkt) auf meiner "eigenen" Etage - und kann immer noch nicht aufhören zu weinen :( Dabei war meine neue Gastfamilie vorhin echt superlieb, sie haben mich tausend Mal in den Arm genommen und mir aufbauende Worte zugesprochen. Mir schießen gerade tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf: Ich will nach Hause (Deutschland)! War es die richtige Entscheidung? Ich will zurück nach Larchmont! Ich will mit nach San Diego! Wie wird das alles in der neuen Familie? Werde ich mich hier wohl fühlen? Ich vermisse Ave & Colie jetzt schon! Ich bin allein...! Warum kann nicht einfach mal alles gut laufen und einfach sein?!
Das kann ja 'ne Nacht werden... Taschentücher liegen im Vorrat bereit^^
P.S. Der pinke Umschlag enthielt übrigens eine Dankeschön-Karte (+Text) mit jeweils einem Foto von Ave und Colie - was meinen Tränenfluss eher noch mehr anregt :(... Wenn ich nur daran denke... :(
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